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Madrid Marathon 2009 (Teil 2)

 

Nach 2:03:32 Stunden habe ich den halben Marathon geschafft.

 

Ich schalte meinen Garmin ab. Da ich Marianne bei Sol nicht gesehen habe, bin ich mir nicht sicher, ob Achim und Marianne nun vor oder hinter mir gelaufen sind. Ich beschließe zu warten und zum Glück dauert es nur ein paar Minuten bis meine Unsicherheit ausgeräumt wird und die Beiden angetrabt kommen (und da gleichzeitig mit den beiden zu viele andere Läufer die Halbmarathondistanz erreichen, habe ich es leider nicht geschafft, ein Foto von den Zweien zu knipsen).

 

Da der Kurs hier eine 180 Grad Wende macht, kann ich noch ein paar Meter mit Marianne und Achim mitlaufen, um ein paar Dinge zu besprechen und ...

... nunja - auf den paar Metern schafft es Achim, mich zum Weiterlaufen zu motivieren.

 

Die ersten Sonnenstrahlen schaffen es, sich durch die Wolken zu drängen, ...

 

... und sofort trauen sich die ersten Läufer durch die bisher gemiedenen Duschen zu laufen.

 

Wir laufen wieder in Richtung Königspalast, ...

 

... biegen aber am Puente del Rey rechts ab, ...

 

... überqueren eine größere Baustelle ...

 

... und kommen in den Casa de Campo, das einstige 17,5 qkm große königliche Jagdrevier westlich von Madrid.

 

Bei Kilometer 28 treffe ich auf zwei deutsche Studenten, die in Cordoba Medizin studieren und zum ersten Mal die 42,2 km in Angriff nehmen. Sie sind etwas schneller unterwegs als Marianne und Achim und ich beschließe, an ihnen dran zu bleiben.

 

Noch in der Parkanlage packen wir die 30 km Hürde. 3:04:22 Stunden habe ich bisher verbraucht und aufgrund des langsamen Tempos und sicher auch wegen des für mich optimalen Klimas verspüre ich noch keine Müdigkeit.

 

Die Strecke verläuft nun entlang des Rio Manzanares. ...

 

... und einer Trabantenstadt ...

 

... und “meine” zwei Studenten aus Cordoba (im Bild links) hören sich noch immer brav mein Geplappere an und sorgen so dafür, dass fast unbemerkt ein Kilometer nach dem anderen purzelt.

 

Noch ein Blick zum Königspalast ...

 

... bevor uns die Puente de San Isidro ...

 

... vorbei am Estadio Vicente Calderón ...

 

... auf die andere Flußseite führt ...

 

... von wo der Weg wieder zurück Richtung Innenstadt geht. Hier verliere ich den Anschluß an meine beiden studentischen Begleiter, weil ich zu oft stehen bleibe, um Fotos zu knipsen.

Kurz darauf erreiche ich die 35 km-Kontrollstation. Später sehe ich im Internet, dass alle Messdaten optimal aufbereitet werden und man sich eine individuelle Übersicht ausdrucken kann, auf der detailliert alle Zwischenzeiten mit sämtlichen Durchschnittsgeschwindigkeiten und den Laufzeiten zwischen beliebigen Messpunkten stehen.

 

Von nun an geht es bis zum Ziel nur noch bergauf.

Hier entdecke ich, dass ich nach meinem Stopp bei 21,1 km vergessen habe, meinen Garmin wieder anzuschalten, was ich sofort nachhole, um wenigstens den Rest der Strecke noch zu protokollieren.

 

Ich merke nun doch, dass ich seit Monaten keinen langen Lauf mehr gemacht habe.

 

Ich werde immer langsamer, ...

 

... vermeide aber, zu gehen.

 

Sicher trägt zu meinen weichen Knien auch der Umstand bei, dass ich heute kein Frühstück hatte und ...

 

... dass es während des gesamten Madrid-Marathons an keiner Verpflegungsstelle etwas zu essen gab! So etwas habe ich bisher noch bei keinem anderen Marathon erlebt.

 

Wir kommen auf die Ronda de Atocha ...

 

... wo ich einen der vielen Skater-Sanitäter fotografiere. Diese flinken Helfer begleiten uns schon seit einigen Kilometern und sind mit ihren Eis- und Vaseline-Spraydosen sofort zur Stelle, wenn ein Läufer Hilfe braucht.

 

Weiter geht´s leicht bergauf ...

 

... bis zum Gata Emperador Carlos V ...

 

... und dem Bahnhof Atocha.

 

Während bisher ja nicht viel geboten wurde, hat sich hier bei der U-Bahnstation Atocha eine Kapelle postiert.

Wir biegen in die Calle de Alfonso XII ein, die uns entlang des Parque de el Retiro zur nächsten Messstation bei Kilometer 40 führt.

 

Hier holen mich wieder Achim und Marianne ein und kurz darauf treffen wir auf zwei Läufer aus Nürnberg, die total begeistert vom Madrid-Marathon sind und den Lauf besser finden als die Marathons in Barcelona und Rom, was Marianne, Achim und ich aber nicht bestätigen können.

 

Das Ziel ist fast erreicht. Allerdings muss ich kurz nach der Puerta de Alcala auch Achim und Marianne ziehen lassen, ...

 

... weil es hier einfach noch zu viele Fotomotive gibt.

 

Kurz vor dem Zieleinlauf neben dem Park ...

 

... stehen auch endlich mal wieder ein paar Zuschauer, die die Läufer anspornen.

 

Nach 4:30:25 laufe ich ins Ziel und bekomme meine Medaille.

 

Hier im Zielbereich wird man jetzt auch anständig verpflegt. Es gibt Mineralwasser, Iso, Bier, Fruchtsäfte, Calciumdrinks, Nüsse, Äpfel, Orangen, etc.

Wir halten uns aber nur kurz auf. Denn mit 12 Grad Celsius ist es doch noch recht kühl und wir haben uns ja keine Kleidersäcke ins Ziel bringen lassen. Also müssen wir ungeduscht in unseren kurzen, verschwitzten Klamotten zu Fuß den Heimweg durch den Park antreten.

Ich bin froh, dass ich nun doch die gesamte Strecke erleben durfte und wundere mich, dass alles so reibungslos geklappt hat und ich mich auch nach dem Lauf noch gut fühle. Aber auf den nächsten Marathon bereite ich mich besser vor. Versprochen!

 

Die unvollständige Aufzeichung meines Garmins.

 

Autor:

Klaus Eppele
www.welcheinglueck.de

 

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(Fotografiert von Marianne,
am Tag vor dem Marathon, in der Nähe des Prado)