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Bräunlingen 2009

42. Schwarzwald-Marathon, Bräunlingen am 11. Oktober 2009

 

Eigentlich bin ich ja für den Palma de Mallorca Marathon gemeldet, der in einer Woche stattfindet. Aber aus Zeitmangel bleibe ich in Deutschland und verlege meinen diesjährigen Jahresabschlussmarathon nach Bräunlingen.
Marco holt mich um 7 Uhr zuhause ab und bringt uns mit seinem Passat sicher in die von Karlsruhe 180 Kilometer entfernte Zähringerstadt, wo wir kurz nach halb neun Uhr ankommen.

 

Das Wetter ist uns mal wieder wohlgesonnen. Nachdem es gestern noch fast den ganzen Tag geregnet hat, ist es heute trocken und warm genug, dass man in kurzen Klamotten starten kann.

 

In der Stadthalle ist schon mächtig viel los. Wir holen unsere Startunterlagen, reihen uns in die Warteschlage für die kostenlosen Falke-Laufsocken ein, ziehen uns um und geben den Kleidersack ab. Das alles kostet recht viel Zeit ...

 

... weil sich außer uns noch 553 weitere Marathonis und ca. 1300 Halbmarathonis durch die engen Gänge drängen. Nach einem zeitraubenden, aber dringend nötigen Toilettenbesuch geht´s dann schnell zum Startbereich vor der Stadthalle, wo wir zwei Minuten vor dem Startschuss eintreffen.

 

Auch hier geht es ziemlich eng zu, sodass wir uns ...

 

... recht weit hinten ins Läuferfeld einfügen müssen.

 

Pünktlich um 9:30 Uhr erfolgt der Startschuss und ...

 

... 2:55 Minuten später überquere ich die Startlinie.

 

Der erste der 42 Kilometer führt uns durch Bräunlingen ...

 

... wo wir nach 3:59 Stunden wieder ankommen wollen.

 

Am Straßenrand stehen vereinzelt Zuschauer, die uns Glück wünschen und Mut zusprechen ...

 

... und sogar der Pfarrer und die Meßbuben stehen vor der Kirche und beklatschen uns.

 

Nach ca. einem Kilometer verlassen wir die Stadt ...

 

... und tauchen in eine herrlich grüne Landschaft ein.

 

Wir merken, dass wir zu weit hinten im Läuferfeld gestartet sind.

 

Zu viele Läufer drängen sich auf den zu engen Wegen und ...

 

... überholen ist nur möglich, wenn man seitlich über das Gras läuft ...

 

... was dazu führt, dass wir jetzt schon im Zeitverzug sind.

 

Nach fünf Kilometern kommen wir an den Waldrand und zur ersten Verpflegungsstation. Es gibt Wasser, Iso, Tee und auch schon Bananen und Müsliriegel.

 

Das Läuferfeld hat sich inzwischen etwas aufgelockert ...

 

... und wir können die verlorene Zeit wieder gutmachen ...

 

... was mir aber nicht gerade leicht fällt, ...

 

... weil es ständig leicht bergauf geht.

 

Nach ca. 58 Minuten ...

 

... habe ich die ersten 10 Kilometer hinter mir gelassen.

 

Mein Garmin zeigt an, dass wir bereits 160 Höhenmeter geschafft haben.

 

Etwa zwei Kilometer später komme ich zur Marthonweiche. Die Halbmarathonis dürfen hier geradeaus weiterlaufen und sich schon wieder auf den Rückweg nach Bräunlingen machen. Wir Marathonis biegen rechts ab.

 

Wir laufen etwa fünf Kilometer durch den Wald, wo wir lt. meinem Garmin bei Kilometer 17,9 den mit 1019 Höhenmetern höchsten Punkt der Strecke erreichen und uns somit 319 Meter höher als Bräunlingen befinden.

 

Kurz darauf erreichen wir Oberbränd ...

 

... wo sich Marco noch schnell für ein Erinnerungsfoto in Pose stellt, ...

 

... bevor er mich stehen läßt und davondüst.

 

Nach netto 2:00:02 ist die Hälfte der Strecke geschafft. Mit den 3:59 wird es eng und ich kann nur hoffen, dass ich die Zeit auf der zweiten Hälfte aufgrund des Gefälles halten kann.

 

4000 Meter später überquere ich die Kontrollmessmatte bei Kilometer 25 (943 HM). Ich bin inzwischen ganz alleine unterwegs und beim Überqueren der Matten piept mein Championchip einsam vor sich hin.

 

Ich trotte weiter durch den Wald und frage mich, was ich eigentlich hier mache. Alleine durch den Wald hätte ich auch zuhause laufen können. Meine Motivation sinkt und die nächsten zwei Kilometer lasse ich mir Zeit und mache einige Fotos vom Wald, der inzwischen wirklich schwarz geworden ist und dem Schwarzwald alle Ehre macht.
Erst bei Kilometer 32 bekomme ich wieder einen Schub, als mich eine nette Spaziergängerin anstrahlt und mir versichert, dass es den Rest des Weges nur noch bergab geht.

 

Bis nach Unterbränd bin ich wieder recht zügig unterwegs. Dort halte ich jedoch kurz an, um die Dorfkapelle und ...

 

... einen der radelnden Notärzte zu fotografieren, die die ganze Strecke über schon regelmäßig an mir vorbeikommen. Hier stehen auch wieder einige Zuschauer, die man wirklich loben muss, weil sie jeden einzelnen Läufer beklatschen und versuchen aufzumuntern.

 

Der kurze Halt war ein Fehler. Irgendwie komme ich jetzt nicht mehr richtig in Trab. Ich schleppe mich am Kirnbergsee vorbei ...

 

... und komme nach ca. 38,5 km nach Waldhausen.

 

Hier stehen noch einmal freundliche Helfer, die mir Verpflegung anbieten. Obwohl ich noch einen Rest in meiner Poweradeflasche habe, die ich schon seit dem Start mit mir trage, nehme ich einen Schluck Tee und laufe weiter ...

 

... Richtung Bräunlingen ...

 

... und Richtung Ziel.

 

Nach vier Stunden passiere ich die 40er-Marke. Mhh - eigentlich wollte ich jetzt ja schon im Ziel sein ...

 

... das ich heute eben erst nach 4:12:36 Stunden erreiche.

 

Marco ist fünf Minuten vor mir angekommen und wartet auf mich. Ich bekomme meine Medaille, eine Banane und ein Stück Schwarzwälder Schinken. Dann geht´s unter die warmen Duschen der Sporthalle und auf die Autobahn Richtung Karlsruhe.

 


Autor:

Klaus Eppele
(die lahme Pflaume)
www.laufen.welcheinglueck.de

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