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10. Ford Köln Marathon, 8. Oktober 2006 |
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In diesem Jahr haben wir uns Köln für unseren Jahresabschlussmarathon ausgesucht. Marianne, Frank und ich reisen schon zwei Tage vor dem Lauf an
und besuchen die Marathonmesse, ... |
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.... die in den Rheinparkhallen aufgebaut wurde. Wir holen unsere Startunterlagen ab, kaufen diverse Kleidungsstücke, verewigen uns auf der
riesigen Unterschriftstafel, ... |
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...”spenden” jeder dem DRK ein paar ausgelatschte Laufschuhe ... |
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... und lassen uns auf dem Ford-Messestand fotografieren (v.l.n.r. Frank, Marianne, ich). |
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Den Samstag nutzen Marianne und ich, um das Queen-Musical “We Will Rock You” zu besuchen. Wie schon so oft, ist das Wetter am Tag vor dem
Marathon nicht gerade berauschend. |
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Im Hotel treffen wir Tegla Loroupe, die nicht nur vor drei Jahren den Köln Marathon gewonnen hat, sondern auch schon zweimal in New-York gesiegt
hat und 1999 in Berlin mit 2:20:43 Weltrekord gelaufen ist. |
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Tegla will allerdings in diesem Jahr nicht in Köln antreten. Sie überlässt ihrer Laufkollegin Mary Ptikany den Vortritt, die sich große Chancen
auf einen der ersten drei Plätze ausrechnet. Leider verletzt sich Mary auf der zweiten Hälfte des Laufs und muss ausscheiden, nachdem sie mit 1:13:30 als Dritte hinter Luminita Zaituc und Sun Weiwei die 21,1-km-Marke
erreicht. |
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Da der Marathon erst um 12 Uhr startet, können wir am Sonntag ausschlafen. Nach dem Frühstück und einem gemeinsamen Warm-Up vor dem Hotel gehen
wir mit anderen Laufkollegen über die Hohenzollernbrücke zum Startbereich, der sich beim Ottoplatz in der Nähe des Bahnhofs Köln-Deutz befindet. Frank, Marianne und ich begeben uns in den Startblock für die
4-Stunden-Läufer. Wir haben vor, zusammen zu laufen und in weniger als vier Stunden im Ziel anzukommen. |
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Während der Autofahrt nach Köln haben wir geunkt, dass wir in Köln bestimmt wieder Renate sehen werden, die wir in Liechtenstein
kennengelernt haben und seither auf jedem Laufevent treffen, ohne uns vorher zu verabreden. Und wer sagt es? - Kaum betreten wir unseren Startblock steht Renate auch schon da, wie bestellt. Renate hat vor acht Jahren mit dem Laufen begonnen und läuft heute bereits ihren 103. Marathon.
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Inzwischen haben sich die Startblöcke gefüllt. Es ist schon nach 12 Uhr - aber nichts tut sich, weil hier in Köln die einzelnen Startblöcke in
zeitlichem Abstand auf die Reise geschickt werden. Wir warten, warten und warten und ich unterhalte mich derweil mit Thomas aus Leopoldshafen, der mich anspricht, weil er am Aufdruck meines Laufshirts erkennt, dass ich
aus Karlsruhe komme. |
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Gegen 12:20 Uhr setzt sich die Menschenmenge langsam in Bewegung ... |
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... so dass ich um 12:33 Uhr endlich über die Startlinie komme. |
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Bei Sonnenschein, leicht bewölktem Himmel und etwa 15 Grad Celsius im Schatten laufen über die Deutzer Brücke Richtung Innenstadt. |
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Marianne gibt uns das Tempo vor. Den ersten Kilometer läuft sie in exakt sechs Minuten, den zweiten in 5:30. |
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Nach etwa vier Kilometern sind wir auf dem Sachsenring. Hier und auf den nächsten Kilometern erkennen noch mehr Läufer anhand meines Shirts,
dass ich aus Karlsruhe komme und sprechen mich an. Ich unterhalte mich deshalb auf den nächsten Kilometern u. a. mit Läufern, die in Auerbach oder Grünwettersbach wohnen, Verwandte in Karlsruhe haben oder sogar vor
Jahren in Hohenwettersbach gewohnt haben, wo sich auch unser Lauftreff SV-Hohenwettersbach befindet. |
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Nach sechs Kilometern kommen wir zur Südbrücke am Rhein und ... |
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... zur ersten Verpflegungsstelle. Es gibt Wasser und Tee. |
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Ich laufe meist hinter Marianne und Frank, da ich wegen der Fotografiererei oft stehen bleibe und dann wieder aufholen muss. Da Marianne nun
konsequent einen 5:30er Schnitt läuft, bemerke ich heute zum ersten Mal, dass das Fotografieren doch mehr Zeit und Kraft kostet, als ich bisher dachte. Nach jedem Bild ist Marianne wieder 40-50 Meter weiter und ich habe
Mühe, sie einzuholen, weil die Straßen meist eng sind und ich um viele Läufer herumlaufen muss, um sie zu überholen. |
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Wir erreichen die 10-km-Marke und die ersten Messmatten. |
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Kreuz und quer laufen wir durch Köln, wobei der Kurs so angelegt ist, dass wir nach einer Schleife von ein paar Kilometern Länge immer wieder
irgendwo in der Nähe der Altstadt ankommen. |
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Da es aber auf der gesamten Strecke keine wirklichen Sehenswürdigkeiten ... |
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... und viel zu viele sich ewig sich in die Länge ziehende Straßen gibt, ... |
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... finde ich den Lauf ... |
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... ziemlich langweilig. |
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Daran ändern auch die Massen von Zuschauern wenig, die eigentlich nur Ausschau nach ihren Bekannten halten und sonst kaum klatschen oder jubeln
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... und hier in der Nähe des Friesenplatzes sogar so dichtgedrängt stehen, dass das Läuferfeld ins Stocken gerät und man sich nur noch langsam
vorwärts bewegen kann. Hier ist so viel los, dass ich Marianne und Frank aus den Augen verliere. Da ich mir nicht sicher bin, ob die beiden wegen meiner vielen Fotostopps nun weit vor mir oder wegen des gerade
passierten Verpflegungsstandes noch hinter mir sind, gebe ich Gas. |
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Nach 1:57.21 Stunden habe ich die Hälfte des Marathons geschafft ... |
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... und laufe in erhöhtem Tempo noch bis KM 22 weiter, um Marianne und Frank zu finden. Hier bleibe ich stehen und freue mich, dass ich meine
beiden Mitläufer nach etwa einer Minute Wartezeit in der Läufermenge entdecke. |
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Wir sind nun im Ortsteil Ehrenfeld ... |
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... und ich merke schon jetzt, dass das heute noch ein anstrengender Lauf für mich werden wird. Denn das verminderte Training während des
Sommerurlaubs und die Trainingspause nach meinem Muskelfaserriss beim Baden-Marathon
machen sich stärker bemerkbar, als ich das dachte. |
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Weiter gehts am Funkturm und ... |
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... am Mediapark vorbei ... |
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... bis zur nächsten Verpflegungsstelle. Inzwischen gibt es ausser Wasser und Tee auch verdünnte Cola und Bananenstückchen. Aber sonst gibts
hier in Köln nichts. Kein Iso, keine Müsliriegel, kein Gel, ... - Ich befürchte, dass mich meine Läufe in der Schweiz und in Liechtenstein zu arg verwöhnt haben. |
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Wir befinden uns jetzt irgendwo im Ortsteil Nippes ... |
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... und ich bin schon genauso fertig, wie der Läufer im roten Shirt hier auf dem Foto. |
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Bei KM 30 hechle ich Marianne nur noch so hinterher, die tapfer ihr Tempo hält. |
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Etwa bei KM 33 lasse ich Frank und Marianne ziehen und schalte eine Stufe zurück. Den Kilometer 35/36 gehe ich sogar, weil mir meine Fußsohlen
tierisch weh tun. |
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Jetzt wo ich weiss, dass ich sogar nach Marianne ins Ziel kommen werde, schaue ich gar nicht mehr auf die Uhr und lasse mir beliebig viel Zeit.
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... und irgendwie bin ich sogar froh, dass es heute bei mir nicht so gut läuft. Denn jetzt weiß ich ganz sicher, dass es nach acht Marathons,
der Winterlaufserie, dem Zugspitzlauf und einem Ultra
in Folge für mich Zeit wird, eine Pause einzulegen. Wäre es heute gut gelaufen, wäre ich in zwei Wochen bestimmt noch mit meinen Laufkollegen vom SV-Hohenwettersbach zum Schwäbische Alb Marathon gefahren. Aber das lasse ich jetzt auf jeden Fall sein.
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Als wir in die Altstadt kommen höre ich es von hinten “Klaus, Klaus” rufen. Es ist Renate, die mich strahlend überholt und noch guter Dinge ist,
ihre gewünschte Zeit von 4:10 zu schaffen. |
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Ich komme zum ... |
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... Kölner Dom und laufe über die Spendenmatte der Caritas. Ich finde es eine super Idee, auf diese Weise Spendengelder zu sammeln, befürchte
aber, dass viele Läufer unbewusst über die Matten gelaufen sind und sich in den nächsten Tagen wundern, warum ihnen drei Euro vom Konto abgebucht werden. |
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Jetzt habe ich es gleich geschafft. Vom Dom geht es ... |
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... wieder auf die Deutzer Brücke ... |
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... auf der ich nochmal einige Fotos knipse. |
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Und schon kommt das Ziel in Sicht ... |
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... das ich in einer (Negativ-)Rekordzeit von 4:18.50 erreiche. Marianne ist über zehn Minuten vor mir angekommen und Frank war sogar 13 Minuten
schneller als ich - und das obwohl er nach dem Baden-Marathon
vor zwei Wochen heute erst seinen zweiten Marathon gelaufen ist. Mein Garmin Forerunner zeigt eine Gesamtstrecke von 43,1 km an. Aufgrund der Fotografiererei und der Slamlomläufe zum Einholen von Marianne bin ich 900 Meter zu weit gelaufen.
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Da es inzwischen schon recht spät geworden ist, halten wir uns nicht lange im Marathon-Verpflegungsdorf auf, wo es Erdinger Weißbier, Kölsch und
Fleischwurst gibt, sondern beeilen uns, ins Hotel zu kommen. |
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Auf dem Weg dorthin treffen wir Benjamin Itok, der ein wenig traurig ausschaut, weil er heute um nur 51 Sekunden den ersten Platz verpasst hat.
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Alles in allem haben wir ein sehr schönes Wochenende in Köln verbracht und ich bin froh, dass wir uns für den Köln Marathon angemeldet haben.
Normalerweise bin ich ja kein Miesepeter - aber die Köln-Marathon-Euphorie vieler anderer Läufer kann ich leider nicht teilen. Die Strecke war mir zu eintönig. Außer dem Dom gibt es hier eigentlich keine
Sehenswürdigkeiten (und den Dom kennt man ja schon) und ich mag keine ewig langen Straßen, die man dann auch noch hin und wieder zurück laufen muss. Die Menge der Zuschauer war zwar wirklich gewaltig, aber ich hatte den
Eindruck, dass die meisten Zaungäste nur Ausschau nach Freunden und Verwandten hielten und sich sonst mit Jubel zurückhielten. Auch die prophezeite Karnevalsstimmung kam nicht auf, wenn man von ein paar Schunkelliedern
während der Wartezeit zum Start absieht. Ja und dann finde ich auch, dass für ein Startgeld von 48 Euro sowohl die Verpflegung als auch der Inhalt der Startunterlagentüte zu dürftig waren und man auf die drei Euro
Parkgebühr während der Marathonmesse verzichten sollte. Aber es gab tolle Medaillen - das ist doch wenigstens etwas! |
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Autor: Klaus Eppele
eppele@welcheinglueck.de Weitere Laufberichte siehe: http://laufen.welcheinglueck.de/Laufberichte/laufberichte.html |
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